Wie haben Ihre Eltern reagiert? Sie haben zuerst drei bis vier Tage nicht mit mir gesprochen. Die Situation rund um den Platzverweis hat mich sehr belastet. Durften Sie an Weihnachten trotzdem nach Hause? Ja, sie haben mich reingelassen. (lacht) Eine besondere Beziehung haben Sie auch zu Romelu Lukaku. Stimmt es, dass er Ihnen zum Wechsel nach Basel geraten hat? Ich habe mit Romelu, mit dem ich heute noch regelmässig Kontakt habe, darüber gesprochen. Er sagte, ich brauche Spielzeit, um zu wachsen. Hauptsächlich war es aber mein Berater, der mir den Wechsel zum FC Basel empfohlen hatte. Nach kleinen Schwierigkeiten läuft es für Sie persönlich beim FCB aktuell wieder besser. Sehen Sie das auch so? Seit ich auswärts gegen Marseille getroffen habe, läuft es ganz gut. Meine Leistungen sind konstanter geworden. Ich laufe auf dem Platz mehr und arbeite für die Mannschaft. Gegen YB und Marseille habe ich fast zwölf Kilometer abgespult. Diese Daten zeigen, dass ich präsent bin. Trotzdem hat es der FCB mit zwei Unentschieden in Serie zuletzt verpasst, noch mal etwas Spannung ins Meisterrennen zurückzubringen.
Als ich klein war, habe ich immer alles Mögliche ausprobiert. Heute überlege ich es mir zweimal. (lacht) Würden Sie Ihre noch junge Karriere als kleine Achterbahnfahrt bezeichnen? Nein, das würde ich so nicht sagen. Ich habe immer hart gearbeitet und durfte schon mit 16 Jahren für Inter Mailand spielen. Ich habe vieles richtig gemacht, aber auch Fehler. Ich denke, wenn du mit 17 oder 18 Jahren fehlerfrei bist, bist du ein Ausserirdischer. Mit 16 haben Sie 2019 für Inter in der Europa League debütiert. Heute, drei Jahre später, spielen Sie «nur» in der Super League. Was ist passiert? Bei Inter spielen echte Top-Stürmer, die viel erfahrener sind als ich. Ich habe mir nie vorgemacht, für immer bei Inter spielen zu können. Ich hoffe aber, irgendwann wieder dort sein zu dürfen. In Basel spielen Sie nun erstmals ausserhalb von Italien. Wie oft sehen Sie Ihre Familie in Brescia? Einmal pro Monat besuchen sie mich hier. Meine Brüder sehe ich seltener, da sie selbst Fussball spielen. Beim Spiel gegen GC im Dezember war Ihre Familie im St. Jakob-Park, als Sie mit Rot vom Platz geflogen sind.
Wer den jungen Mann so aktiv hin- und her rollen sieht, während er eloquent redet, den Hund streichelt und den Kühlschrank öffnet, würde nie vermuten, dass er vor acht Jahren in einem Krankenhaus aus dem Koma aufwachte und nur seinen Kopf bewegen konnte. "Ich habe ansonsten kein Körperteil mehr gespürt. Das war das Schlimmste, was mir als Leistungssportler passieren konnte. Sport war mein Leben", erzählt Calm in der neuesten Podcastfolge "Von Mensch zu Mensch". Calms durchtrainierter Körper war bis dahin sein Kapital gewesen – er war Bademeister, Sportlehrer und Mitglied im deutschen Parkour-Team. Autounfall auf glatter Straße Waghalsige Sprünge, Tempo und Action, darum geht es dabei. Parkour ist eine Risikosportart, nur etwas für Menschen, die ihren Körper komplett beherrschen. So ein Mensch war Christopher Calm – vor dem Autounfall im April 2014. Er kam damals von einer Parkour-Show. Nur wenige Kilometer vor seinem Heimatort Wilster (bei Itzehoe) kam er in einer Kurve von der regennassen Straße ab und brach sich beim Sturz in den Graben den fünften Halswirbel.
Zum Beispiel einen Sechspersonen-Haushalt zu schmeißen. Denn Chris Calm und Nelio bilden mit Nadine Schreiber und deren vier, fünf und acht Jahre alten Kindern eine Patchwork-Familie. Der Youtuber hat die attraktive Arzthelferin vor drei Jahren über ein Datingportal kennengelernt. "Dort habe ich ganz offen über meine Situation kommuniziert. Das ist, glaube ich, das Wichtigste dabei. " Je selbstständiger man sei, desto leichter sei es. "Der Partner darf möglichst nie einen Großteil der Pflege übernehmen. Das macht die Beziehung kaputt. " Mit Chris führe sie ein völlig normales Leben, sagt auch seine Lebensgefährtin im Film. Beruflich hat er sich weiterentwickelt. Calm arbeitet bei Alstercloud im Online-Marketing und berät eine Firma bei der Entwicklung von Elektro-Rollstühlen. "Die kann ich als Betroffener ja gut ausprobieren. " Er trainiert zudem die Fußballmannschaft, bei der er früher gespielt hat. "Zuzuschauen, wie sie spielen, fällt mir immer noch schwer, aber ich möchte Teil dieses Teams bleiben.